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Kleine schmutzige Briefe

Fr, 18.10.2024, 19:30
So, 20.10.2024, 17:00

Komödie
FR, GB 2024,102 Min, FSK 12

Regie: Thea Sharrock
Mit: Olivia Colman, Jessie Buckley, Timothy Spall


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Die lebhafte Rose Gooding (Jessie Buckley) hat wenig mit der frommen Edith Swan (Olivia Colman) gemeinsam, außer dass sie Nachbarinnen in der englischen Küstenstadt Littlehampton in den 1920er Jahren sind. Doch eines Tages erhalten Edith und andere in der Stadt anstößige Briefe, gespickt mit gemeinen Beschuldigungen in unflätiger Sprache, und der Verdacht fällt sofort auf Rose. Scotland Yard ermittelt und Rose droht sogar, das Sorgerecht für ihre Tochter zu verlieren. Während die skandalösen Briefe weiterhin die Stadt heimsuchen, ahnt nur die Polizistin Gladys Moss (Anjana Vasan), dass etwas nicht stimmt und Rose möglicherweise doch nicht die Schuldige ist…
Tatsächlich beruht die bissige Komödie „Kleine schmutzige Briefe“ auf wahren Ereignissen, die sich vor etwa 100 Jahren in Großbritannien so zugetragen haben. Aus den Prozessakten wird der wahre Verfasser bekannt, den wir an dieser Stelle noch nicht offenbaren wollen.

Bild ©STUDIOCANAL

Zone of Interest

Fr, 11.10.2024, 19:30
So, 13.10.2024, 17:00

Drama, Historie
USA, GB, PL 2024, 106 Min, FSK 12

Regie: Jonathan Glazer
Mit: Christian Friedel, Sandra Hüller, Johann Karthaus


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Die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höss, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.
Es fehlt ihnen an nichts. Für Hedwig ist das Haus der Inbegriff der Idylle, der gepflegte Garten mit Obstbäumen und Blumen ihr ganzer Stolz. Ihr Mann gibt täglich Befehle, bei denen Millionen Menschen in Auschwitz sterben und in den Krematorien verbrannt werden.

Die Uraufführung fand im Wettbewerb der Cannes Filmfestspiele 2023 statt, wo das Holocaust-Drama mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde. Bei der Oscarverleihung 2024 erhielt „The Zone of Interest“ zwei Auszeichnungen für den Besten Ton und als bester Internationaler Film.

Bild ©Leonine

Zu weit weg

So, 06.10.2024, 16:00

Familien- & Kinderfilm
DE 2020, 92 Min, FSK 0

Regie: Sarah Winkenstette
Mit: Yoran Leicher, Sobhi Awad, Anna König, Andreas Nickl, Anna Böttcher, Petra Nadolny


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Manchmal scheint es einfacher, Tausende Kilometer entfernt von Zuhause eine neue Heimat zu finden, als in der nächsten großen Stadt. Den Anschein macht es zumindest für den zwölfjährigen Ben (Yoran Leicher), der mit seinen Eltern dem Braunkohleabbau weichen muss. Erst noch voller Vorfreude auf die neue Umgebung muss er schnell feststellen, dass niemand in der neuen Stadt auf ihn wartet, nicht die Klassenkameraden, nicht der Fußballverein, auf den er sich als talentierter Stürmer so gefreut hatte. Wenig später kommt Tariq (Sobhi Awad) in die Klasse und in die Mannschaft, und wird sehr viel freundlicher empfangen. Er bekommt gleich seinen Platz im Team und in der Schule den neben Ben. Tariq ist syrischer Flüchtling. Etwas widerwillig von Bens Seite, verschüchtert von Tariqs Seite, freunden sich die beiden an.
Die Filmemacherin Sarah Winkenstette nähert sich dem Thema Flucht, Vertreibung und Integration mit angenehmer Unaufgeregtheit. Sie wiegt die Schwere der Schicksale der beiden Jungen nicht gegeneinander auf, sondern begegnet ihnen mit gleicher Ernsthaftigkeit und auf Augenhöhe. Nimmt die Gefühle ernst. ¬Langsam lässt sie sich die Jungen annähern und trifft damit genau den Ton und die Art, wie sich Jugendliche eben kennenlernen. Sie fragen sich nicht unmittelbar neugierig aus, reagieren nicht mit Betroffenheit etwa auf die Flüchtlingsgeschichte Tariqs, der seine Eltern in Syrien zurücklassen musste und auf der Flucht auch noch von seinem Bruder getrennt wurde.
Es ist ein ungewöhnlicher Mix aus Sozialdrama, Komödie und Best-Buddy-Movie, in dem Winkenstette angenehm unaufgeregt für ein junges Publikum aufzeigt, wie sich Menschen in der Fremde fühlen – egal ob im nächsten Dorf oder in einem weit entfernten Land. Und es ist ein Plädoyer für Offenheit und Toleranz.

Bild ©Farbfilm

Einhundertvier

Fr, 04.10.2024, 19:00

Dokumentation
DE 2024, 93 Min, FSK 12

Regie: Jonathan Schörnig

Filmgespräch mit Prof. Dr. Gerhard Trabert (Armut und Gesundheit in Deutschland e.V., Mainz)


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Wie eine Seenotrettung ablaufen kann, übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Die Dokumentation „Einhundertvier“ aus der Retter Perspektive bringt diese dramatische Situation näher. Kurz nach dem Notruf begleiten mehrere Kameras unterschiedliche Situationen gleichzeitig. Verschiedenen Blickwinkeln bieten die Möglichkeit einen eigenen Fokus auf die parallel stattfindenden Handlungen zu setzen. Während der Suche des vorausfahrenden Beibootes nach dem Flüchtlingsboot beginnt die ungeschnittene Echtzeit-Dokumentation bis zur erfolgreichen Rettung. Die Lage spitzt sich durch Erscheinen der Libyschen Küstenwache zu und die politische Situation lässt die Crew mit den geretteten Menschen mehrere Tage in Not, denn kein Mittelmeeranrainerstaat erlaubt die Anlandung. Erst nach mehreren Tagen und einem aufkommenden Gewitter wird ein europäischer Hafen erreicht.

Jedes Jahr kostet die tödlichste Fluchtroute der Welt tausende Menschen das Leben. Und zivile Helfende bringen sich in Gefahr, weil die Grenzpolitik der Europäischen Union systematisch geltende Rechte verletzt und Helfende kriminalisiert und bedroht werden.

Bild © UCM.ONE